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            Jenseits 
              vom Notenpult (oder: ein etwas anderer Bratscher wird 65)  
            Wenn 
              jede Originalkomposition von der barocken Zeit bis zum wahrscheinlich 
              ersten Bratschenkonzert des 21. Jahrhunderts (Gil Shohat, Jungstar 
              der israelischen Komponistenszene hat das Opus geschrieben und Tabea 
              Zimmermann im Oktober 2001 in Berlin uraufgeführt) seinen Reiz 
              verloren hat, wenn jede Transkription für Bratsche von mittelalterlichen 
              Tänzen über die Cello-Suiten von Bach bis zu Verbrechen 
              der Neuzeit (es gibt neben den "Pop-Hits für Blockflöte" 
              auch "Pop-Hits für Bratsche"!) abgestanden ist, dann 
              strebt die/der Bratschenbegeisterte zu anderen (musikalischen) Ufern, 
              entweder aktiv oder passiv (als Musikhörer). Aber wo findet 
              man die Bratsche (auch Viola genannt) in anderen als den "ernsten" 
              Gefilden? Hat jemand schon von Rockbratschistinnen und Rockbratschisten 
              gehört? Wer ist in der Avantgarde, wer im Jazz tätig? 
               
            Bei 
              der kleinen viersaitigen Verwandten der Bratsche, der Geige, sieht 
              es mit der Migrationsbewegung von "ernsten" in andere 
              Musikgefilde auf den ersten Blick ganz anders aus. Zwar gibt es 
              auch unrühmliche Beispiele (Vanessa-Mae kann dem geneigten 
              Popkonsumenten nicht nur die vier Jahreszeiten fiedeln, sondern 
              auch werbewirksam nasse T-Shirts tragen). Die mit dem Schlüssel- 
              und Gummibegriff "Crossover" zu bezeichnenden Ausflüge 
              des so genannten "Punkgeigers" Nigel Kennedy zu Jazz, 
              Klezmer und Jimmy Hendrix oder einem Solo bei Paul McCartney werden 
              jedoch immer wohlwollend zur Kenntnis genommen (ein ganz böser 
              Bratschenwitz von Herrn Kennedy: was ist die Gemeinsamkeit zwischen 
              Bratschern und den Terroristen des 11. September? "They both 
              fuck up with the bowing/Boeing!"). In der Popmusik sind Streicherbegleitungungen 
              mit Geigen - ob solo oder im Ensemble - untrennbar mit vielen Songs 
              verbunden. Künstler werten ihre Musik mit Geigensolisten auf, 
              im Folk- und Countrybereich und "Graubereich" zwischen 
              Pop und Country spielt die Geige seit jeher eine wichtige Rolle. 
              Mik Kaminsky hat z.B. mit seiner elektrischen Geige in der Streichergruppe 
              neben den zwei Cellisten das Electric Light Orchestra während 
              der Glanzzeit (1973-1983) "erleuchtet", Dave Arbus (East 
              of Eden) war mit The Who (Baba O`Reilly wurde die erfolgreichste 
              Single) aktiv. Im Bereich zwischen Pop und Avantgarde operiert die 
              zynische Laurie Anderson mit elektrischer Geige. In Deutschland 
              kennt man im Pop- und Rockbereich Namen wie Georgi Gogow von City, 
              Hans Wintoch alias "Hans die Geige" oder Lonzo, die Gruppe 
              "Das Holz" (zwei Geigen und ein Schlagzeug) und die Inshtabokatables 
              (Mittelalterrock).  
            Aber 
              die Bratsche? Es gibt Ensembles mit einer Bratsche: umtriebige, 
              experimentierfreudige und avantgardistische Streichquartette (wie 
              das Brodsky Quartet, Kronos Quartet, Modern String Quartet, Soldier 
              String Quartet, Turtle Island String Quartet) oder das Penguin Café 
              Orchestra, das mit Geoffrey Richardson (auch Mitglied der Gruppe 
              Caravan) einen außerordentlich vielseitigen Bratscher (der 
              sein erstes Soloalbum "Viola Mon Amour" nannte, aber auch 
              Gitarre, Bass, Mandoline, Ukulele und Cuatro spielt) hatte. Und 
              die Solistinnen und Solisten? Wer noch weiter sucht, wird fündig: 
              John Cale natürlich, der Pate der elektrischen Bratsche, der 
              schon vor über vier Jahrzehnten aktiv war. Er hat das Instrument 
              dahin gebracht, wo sich kein anderes Orchesterinstrument bis dahin 
              vorgewagt hat! Komponist, Arrangeur, Songwriter, Sänger, Performer, 
              Musiker bei Velvet Underground (Viola, Piano, Bass), Produzent und 
              Musiker zwischen Klassik, Avantgarde, Minimalismus und Rockmusik, 
              sogar Schauspieler und Model. Die Herren von Cream haben die Bratsche 
              des vielseitigen Musikers und Produzenten Felix Pappalardi eingesetzt. 
               
            Dann 
              gibt es Robbie Steinhardt, der bei den Progressive-Rockern Kansas 
              (ja, genau, die mit dem Kulthit Dust in the Wind) Geige und Bratsche 
              bediente und sang. Es gibt weitere eigenständige, expressive 
              Solisten: In den Siebzigern waren Art Zoyd (Avant-Prog) aus Frankreich 
              (Viola: Gerard Hourbette) genauso wie die deutschen Artrockbands 
              Parzival (Hans Jaspers) und Hölderlin (Christoph "Nops" 
              Noppeney) mit einem Violasolisten ausgerüstet. Im Bereich Elektro 
              und Avantgarde sind dies heute die Bands Violet Cab (mit Viola, 
              Live-Elektronik und Drums) und Experimental Audio Research, letztere 
              verbinden Minimalismus, Rockmusik, E-Viola und Improvisationsästhetik 
              miteinander. Freeway Philharmonic mit der Besetzung Viola, Bass, 
              Gitarre und Drums stehen für eine Mischung aus Jazz, Pop, Rock 
              und Klassik. Weitere Gruppen wie Diaspora, Garmana, Hands und Lily 
              of The Valley aus verschiedenen Regionen des Rockglobus haben oder 
              hatten auch die Bratsche dabei. Die Sängerin und Bratscherin 
              Mary Ramsey ist Mitglied des Duos John & Mary und der Band 10.000 
              Maniacs (Independent-Rock).  
            Der 
              Punkgitarrist und Bratschist Andy Moor spielte bei den Dog Faced 
              Hermans und The Ex, seine weiteren Projekte heißen Kletka 
              Red und Little Red Spiders. Weitere Künstler wie Ilene Novog, 
              Stuart Gordon, Chris Carmichael und Nell Catchpole erscheinen auf 
              den Werken vieler Pop-und Rockmusiker. Martie Seidel (Dixie Chicks) 
              und Ray Shulman (Gentle Giant) spielen überwiegend Geige und 
              haben die Viola nur auf je einem Album eingesetzt. Bekannte Bands 
              wie die Fehlfarben, Spock`s Beard und XTC haben ihre Musik auch 
              mit einer Bratsche angereichert. Weitere interessante Namen aus 
              Jazz, Folk und experimenteller Musik sind Paolo Botti, Leanne Darling, 
              Eric Golub, Charlotte Hug, Tanya Kalmanowitch, Mat Maneri,  
              Jen Clare Paulson, Anatol Stefanet, Mezei Szilard und Lev Zhurbin. 
              Hier soll es jedoch nur um John Cale gehen. Neben dem Geburtstag 
              (9. März 1942) gibt es noch ein neues Album von Cale (Circus 
              Live) sowie 40 Jahre eines Meisterwerks zu feiern: "The Velvet 
              Underground & Nico" erschien im März 1967. Und vor 
              20 Jahren gab es einen Toten zu beklagen: den Entdecker und Förderer 
              der Band Velvet Underground: Andy Warhol. 
              
               
              Was ist besonders an Cale? 
               
              Wer Jan Schüttes deutsch-polnische Filmproduktion "Der 
              Abschied" über einige der letzten Tage Bert Brechts (im 
              August 1956 in seinem Refugium am Buckower Schermützelsee) 
              im Kino oder Fernsehen sah, hat vielleicht die wenigen, schlanken, 
              wiederkehrenden Klavierthemen des Soundtracks bemerkt. Woher kommen 
              sie? Komponiert hat sie ein überaus vielseitiger Komponist, 
              Arrangeur, Songwriter, Sänger mit markantem, leicht nasalem 
              Bariton, Performer, Produzent und Musiker, sogar Autor, Lyriker, 
              Schauspieler und Model, der Keyboards sowie Gitarre und Bass bedient 
              und ....ja, natürlich, bekannt für sein elektrisches Bratschenspiel 
              ist: John Cale. Darüber hinaus hat er auf vielen Samplern als 
              Produzent, Musiker oder Sänger seine Spuren hinterlassen. Mitgewirkt 
              als Musiker hat er neben vielen anderen Produktionen bei Aufnahmen 
              von William Burroughs, Leonhard Cohen, Brian Eno, Nick Drake, Mike 
              Heron, Nico, The Replacements, Jack Smith, The Stooges, der einstigen 
              Weggefährtin Maureen Tucker und Suzanne Vega. Und er war natürlich 
              - siehe oben - Mitglied der Kultband Velvet Underground. 
               
              Die Liste seiner Produzententätigkeit ist sehr lang: Nicos 
              erste Alben, bei denen er auch als Musiker und Komponist aktiv war, 
              und in alphabetischer Reihenfolge Elements of Crime, Lio, Jesus 
              Lizard, Happy Mondays, Jonathan Richman and the Modern Lovers, Patti 
              Smith ("Horses"), Sham 69, Siouxsie an The Banshees, Squeeze, 
              The Stooges (bei beiden wie bei Patti Smith die hochgelobten Debütalben), 
              Jennifer Warnes, und, und, und... Es ist erstaunlich, dieser Mann 
              hat am 9. März 2002 sein 65. Lebensjahr vollendet. 
               
              Deutschland und speziell Berlin sind ihm nicht unbekannt, denn er 
              hat hier seit 1974 viele Konzerte absolviert, zwischen 2001 und 
              2006 ganze sechs: zuletzt im Dezember 2001 (solo) sowie im Juli 
              und November 2003 und dann im September 2005 und März 2006 
              (jeweils mit Band); dazwischen 2004 die multimediale Soloperformance 
              des Soundtracks zu "Process" im Haus der Kulturen der 
              Welt. Und er hat eine einst unbekannte, jetzt zu Kultstatus erlangte 
              Berliner Band, deren erstes Album nur 800 Anhänger fand, in 
              London für das Major-Label Polydor produziert und auf vier 
              Stücken Keyboards gespielt: Element of Crimes "Try to 
              be Mensch" von 1987, die zweite Langrille der Band. Leider 
              wird diese Produktionstätigkeit in Aufzählungen von Cales 
              Aktivitäten vehement (weil zu unbedeutend aus nichtdeutscher 
              Sicht?) verschwiegen. Interessantes Detail am Rande: Der Gitarrist 
              und Tontechniker David Young, der mit John Cale seit 1982 zusammen 
              spielt, wurde der Produzent, Tour- sowie Studiogitarrist und jetzt 
              auch noch Bassist von Element of Crime. In Berlin ist auch Nico 
              begraben und dort wohnt und arbeitet auch Lüül alias Lutz 
              Ulbrich, Gitarrist und Songschreiber mit interessanter Biografie, 
              Banjospieler bei den 17 Hippies und in den Siebzigerjahren Lebensgefährte 
              von Nico. Lüül hält losen Kontakt zu Cale, haben 
              er, Nico und Cale doch 1979 gemeinsam in New York gespielt. Und 
              eine Tote zu beklagen.  
              Wer ist Cale? Was hat er geleistet? 
            Geboren 
              wird Cale am 9. März 1942 in Garmant, Wales, als Sohn einer 
              einflussreichen Lehrerin und eines Bergmanns. John Cale beschreibt 
              seine Jugend im provinziellen Wales wesentlich geprägt von 
              der Dominanz der Mutter - und der Unfähigkeit, mit dem Vater 
              zu sprechen. Der spricht kein Walisisch, und Englisch lernt John 
              erst mit sieben. Er genießt eine klassische Ausbildung, beginnt 
              mit sieben Jahren das Klavier- und Violaspiel, spielt die Kirchenorgel 
              und im Alter von 13 Jahren die Viola im walisischen Jugendorchester. 
              Seine erste eigene Klavierkomposition, Toccata in the Style of Khachaturian 
              (ebenfalls mit 13 Jahren) wird beim BBC aufgenommen. Cale studiert 
              von 1961 bis 1963 am London Conservatory of Music ("Goldsmith 
              College") Komposition, Piano und Viola. Höhepunkte des 
              Jahres sind die jährlichen Weihnachtskonzerte. Dort werden 
              Cales Werke aufgeführt, er spielt im Streichquartett und im 
              Orchester als Stimmführer der Bratschen. Zu Weihnachten 1962 
              übernimmt er die Solostimme der Elegie für Solovioline, 
              Streichquartett und Streichorchester von Herbert Howells und tritt 
              beim schwierigen und obskuren Terzet von Holst auf, bei dem jeder 
              der drei Musiker in einer anderen Tonart spielt.  
               
              Die Leidenschaft Cales für Musik beschreibt auch eine Sehnsucht 
              nach Verständigung, die Kunst wird nicht zur Heimat, sondern 
              bleibt ein Fluchtpunkt. Ob im Jugendorchester, nachts am Radio (wo 
              er Rock ´n´ Roll, Skiffle und Jazz entdeckt) oder am 
              Konservatorium, wo er das erste Mal seine Lehrer befremdet, als 
              er zum Studienabschluss, im Sommer 1963, beim mitorganisierten "Little 
              Festival of New Music" ein Klavierkonzert im Knien mit den 
              Ellbogen gibt. Später nimmt er schon mal die Axt. Cale kommt 
              nach eigenen Angaben anfangs nie auf die Idee, selbst Rock ´n´ 
              Roll-Musik zu spielen, sondern beschäftigt sich mit der klassischen 
              Avantgarde-Musik sowie mit elektronischer Musik und Performances 
              des britischen Komponisten Humphrey Searle. Cales Lehrer Cornelius 
              Cardew bringt ihm John Cage, La Monte Young und andere amerikanische 
              Komponisten näher. 
               
              Cale ist von Selbsthass geplagt, aber mit einem Leonard-Bernstein-Stipendium 
              in den USA ausgerüstet, vermittelt von dem bekannten amerikanischen 
              Komponisten Aaron Copland, den er in London hartnäckig bearbeitet, 
              um den großen Teich zu überqueren. Cale kann im Sommer 
              1963 bei Iannis Xenakis moderne Komposition am Eastman Conservatory 
              in Tanglewood studieren. Das ist ein Jugendtraum, obwohl Aaron Copland 
              Cales Spielweise später für destruktiv hält, um die 
              institutseigenen Instrumente fürchtet und den Traum beendet. 
              Mit dem Avantgarde-Komponisten und (Fast-) Namensvetter John Cage 
              führt Cale ein Pianowerk Saties (Vexations) auf, dessen Hauptthema, 
              bestehend aus 180 Noten, von 13 Pianisten in 18 Stunden 840 mal 
              wiederholt wird. Nach dem kurzen Zwischenspiel in Tanglewood fährt 
              Cale nach New York. Mit Entschlossenheit steigt Cale dann von der 
              Avantgarde immer weiter in den New Yorker Underground. Einen entscheidenden 
              Einfluss übt der Komponist La Monte Young aus, den Cale in 
              New York aufsucht. 
               
              Der legendäre Minimalist, dessen Arbeit kaum dokumentiert ist, 
              experimentiert mit seiner Frau, mit Cale und dem Violinisten Tony 
              Conrad in der Gruppe Dream Syndicate bzw. Theater of Eternal Music. 
              Hier hört man zum ersten Mal Cales charakteristisches Viola-Dröhnen, 
              das später durch den Sound der Formation klingen sollte, die 
              John Cales Ruhm begründete und sein Ego bis heute verstört: 
              The Velvet Underground. Für einen spezifischen, metallischen 
              Sound wie ein Düsenjet bespannt Cale seine Viola mit Gitarrensaiten, 
              feilt den Steg gerade, um drei Saiten gleichzeitig spielen zu können 
              und stimmt sie z. T. auf ungewöhnliche Weise. Auf Konzerten 
              spielen The Dream Syndicate Stücke, die aus einzelnen, lang 
              anhaltenden Tönen bestanden, die über Stunden ununterbrochen 
              gespielt wurden. Damit erprobt Cale die monotone und minimalistische 
              Spielweise. Selten sind Cales Erinnerungen so unbeschwert wie in 
              den frühen New Yorker Tagen, mit leichten Drogen von La Monte 
              Young, "dem besten Dealer der Avantgarde": "Wir gründeten 
              The Dream Syndicate, das aus zwei verstärkten Stimmen, eine 
              verstärkte Geige und meine verstärkte Viola bestand. Das 
              Konzept der Gruppe war, Noten bis zu einer Länge von zwei Stunden 
              zu halten. La Monte hielt die tiefsten Noten, ich hielt die nächsten 
              drei auf meiner Viola, seine Frau Marian hielt die nächste 
              Note und Tony Conrad hielt die höchste Note. Das war meine 
              erste Gruppenerfahrung, und was es für eine Erfahrung war!" 
            Anfang 
              1965 findet Cale dann zur Rockmusik, als er Lou Reed kennen lernt. 
              Der ist Songwriter beim Label Pickwick. Dort werden auch Aufnahmen 
              von Studiomusikern zusammengestellt und mit Fantasienamen auf den 
              Markt geworfen. Eine dieser Gruppen sind die "Primitives", 
              und diese sollen mit einer potentiellen Hitsingle (The Ostrich) 
              bekannt werden. Um die Single zu promoten, muss nun eine in dieser 
              Zeit wird er wohl zum ersten Mal zu Gitarre und Bass gegriffen haben. 
              Cales Kenntnisse über serielle Formen der Musik bilden den 
              Grundstein für den ganz eigenen, anderen und damals fast revolutionären 
              Sound der Velvet Underground. Cale kommt zwar von der Klassik, erkennt 
              aber in Lou Reed und dessen Songs einen, der ihm auf eine anspruchsvolle 
              Art das große Gebiet des Rock ´n´ Roll näher 
              bringen konnte und mit dem er seine eigene Musikvorstellung verwirklichen 
              konnte. Cale ist jedoch nicht nur auf die Viola beschränkt, 
              sondern spielt bei Velvet Underground abwechselnd auch Klavier, 
              Orgel und Bass. Der Pop Art-Papst Andy Warhol engagiert die Band, 
              die sich 1965 in Syracuse, New Jersey als The Falling Spikes (später: 
              The Warlocks) gegründet hat, für seine Multi-Media-Show 
              "The Exploding Plastic Inevitable", die ab April 1966 
              im "Dom" (polnisch für Haus) auf der New Yorker Lower 
              East Side und danach in anderen amerikanischen Städten gezeigt 
              wurde. Die Freundschaft mit Andy Warhol ist eine der wenigen dauerhaft 
              freundlichen Erlebnisse in Cales Leben. Immer wieder kreuzen sich 
              ihre Wege, auch nachdem Lou Reed Warhol als Manager von Velvet Underground 
              absetzt. Zur Band gehören neben Cale und Reed (Gesang und Gitarre) 
              auch Sterling Morrison, späterer Literaturdozent (Gitarre, 
              Bass), und Maureen ("Mo") Tucker, damals die erste Schlagzeugerin 
              einer Starband. Spielt Cale nicht Bass, dann muss Morisson als Kompromisslösung 
              das für ihn verhasste Instrument spielen. Es gibt keine feste 
              Besetzung, bisweilen Chaos auf der Bühne, und auch Moe Tucker 
              muss mal den Bass zupfen. Vollständige Liveaufnahmen aus der 
              ersten Zeit der Epoche machenden Band mit John Cale sind unglücklicherweise 
              nicht vorhanden.  
               
              Nico alias Christa Päffgen aus Deutschland, geboren 1938, Ex-Model, 
              Schauspielerin (eine Rolle in "La Dolce Vita"), Sängerin 
              (eine gefloppte Single im Jahr 1965, produziert von Jimmy Page), 
              damals Superstar der Warholschen Film-Factory, hilft der Band seit 
              1966 als distanzierte Sängerin mit einem unvergleichlichen 
              leeren, dunklen, morbiden Gesangsstil. Ihre Versuche, der Band Bob 
              Dylan näher zu bringen, scheitern. Sie hassen die "Folkies" 
              und Dylan, orientierten sich an Gitarrenbands oder haben schlicht 
              keine Vorbilder. Auch andere von ihr ausgewählte Stücke 
              werden abgelehnt. Ihr Anteil an der ersten LP, die 1966 aufgenommen 
              wurde, ist leider nur gering, es werden ihr nur drei Reed-Stücke 
              zugebilligt (Femme Fatale, All Tomorrow`s Parties, I`ll Be your 
              Mirror). Mehr Raum will ihr der egozentrische Lou Reed nicht lassen, 
              auf der Bühne speist er sie oft mit dem Tambourin ab. Das wird 
              auch in dem Warhol-Film "Velvet Underground & Nico" 
              (1966) deutlich, eine einstündige Dokumentation der Gruppe 
              mit einem improvisierten Stück und Cale an Bratsche, Bass und 
              einem selbst gebastelten Instrument mit Stahlfedern. Nico hat jedoch 
              im "Dom" die Gelegenheit, ab Ende 1966 ein Soloprogramm 
              (mit wechselnder Gitarrenbegleitung) aufzuführen. Häufiger 
              Begleiter war Jackson Browne, ein erst 16jähriges Wunderkind, 
              mit dem Nico damals zusammen lebte. Mit dabei Cales erste eigene 
              Rockkomposition (Winter Song) und ein Song, den er mit Lou Reed 
              schreibt, ein Reed-Song sowie ein Song, den Lou Reed und Sterling 
              Morrison verfasst haben (Chelsea Girls). It Was a Pleasure Then 
              ist ein Gemeinschaftwerk von Nico, Cale und Reed, in dieser Besetzung 
              (Cale an der Bratsche, Reed an der Gitarre) aufgenommen, und hebt 
              sich damit vom Rest der Aufnahmen ab. Nico hatte die Gelegenheit, 
              diese Stücke für ihre erste LP ("Chelsea Girl") 
              aufzunehmen. Dazu kam das Stück I´ll Keep it with Mine, 
              das ihr Bob Dylan nach einer kurzen Affaire in Paris vermacht (und 
              Velvet Underground partout nicht spielen wollen und können, 
              s.o.) und Stücke von Jackson Browne, der den Gitarrenpart übernimmt, 
              sowie ein Stück von Tim Hardin. Das Album wird von Tom Wilson 
              produziert, der schon beim ersten Velvet Underground-Album im Hintergrund 
              operiert und auch das zweite produziert. Im Mai 1967 verläßt 
              Nico endgültig die Band (nach dem auch die Show "The Exploding 
              Plastic Inevitable" ein Ende findet und die Zusammenarbeit 
              mit dem großen Mentor Warhol im Sande verlief), behält 
              jedoch in John Cale einen musikalischen Freund, Mentor und Unterstützer, 
              der Nicos erste eigene Stücke auf die Beine helfen wird. Cale 
              nimmt auch einen großen Platz in der bekannten Nico-Dokumentation 
              "Nico-Icon" ein. 
               
              Cale ist auf den Alben "Velvet Underground & Nico" 
              (das Album kommt im März 1967 auf den Markt, das Erscheinen 
              verzögerte sich) und "White Light/White Heat" (Januar 
              1968) zu hören. Gemessen an dem Ruf als furioser elektrischer 
              Bratscher ist die Zahl der mit Velvet Underground aufgenommenen 
              Titel mit Bratsche eher gering: Auf Sunday Morning, Venus in Furs, 
              Heroin und The Black Angel`s Death Song vom ersten Album spielt 
              Cale Bratsche. Auf dem zweiten Album sind nur zwei Titel mit Bratsche 
              dabei: Lady Godiva`s Operation und Here She Comes Now. Bei beiden 
              Titeln bleibt Cale stark im Hintergrund, sein kompositorischer Anteil 
              und sein Instrumentalspiel (Orgel, Bass) sind auf dem Album jedoch 
              sehr prägend.  
              Interessant sind die beiden Titel Stephanie Says und Hey Mr. Rain 
              (Version I und II) mit starkem solistischem Einsatz. Beide Titel 
              wurden erst später veröffentlicht und erschienen nicht 
              auf den regulären Alben. Weitere Titel sind nicht auf Platte 
              gebannt. 
               
              Der Name der Band ist Synonym für die verruchte Seite der Rockmusik, 
              für Drogen und Sex, Lärm und Gewalt. Im Zentrum stehen 
              mit Cale und Lou Reed zwei genialische Exzentriker, deren Grossmäuligkeit 
              ihrer Brillanz kaum nachstand. Der geniale Lärm, von dem die 
              Zuschauer stets übermannt wurden, lässt sich auf dem ersten 
              Album kaum einfangen. Wer z.B. European Son, das letzte Stück 
              des ersten Albums mit der berühmten abziehbaren Warhol-Banane, 
              hört, der wird davon überzeugt, dass es Punk schon zehn 
              Jahre vor der offiziellen Zeitrechnung gab, nur hat keiner ein Wort 
              dafür gefunden.  
              In seiner Autobiografie "What's Welsh for Zen", erschienen 
              1999, bemüht sich Cale mit gewissem Erfolg, die Spur geteilter 
              Nadeln und Frauen, Ästhetik und Ideen objektiv zu schildern. 
              Die Beziehung zwischen ihm und Reed wirkt symbiotisch, man hält 
              sie fälschlich für ein Liebespaar. Tatsächlich, mutmaßt 
              Cale bescheiden, war seine sexuelle Verweigerung womöglich 
              ein Grund für Reed, den Freund und Katalysator aus der Band 
              zu mobben. Cales kompositorischer Anteil an den Velvet Underground-Stücken 
              ist größer, als es auf den Plattenhüllen dokumentiert 
              ist. Cale macht von Beginn an Reeds Egomanie für Streitereien 
              und Enttäuschungen verantwortlich, bis hin zu den letzten Gemeinschaftsarbeiten, 
              dem mit Lob bedachten Warhol-Requiem "Songs for Drella" 
              (1990) und der Velvet-Underground-Reunion von 1993. 
              Die Solojahre 
            Der 
              Rausschmiss Cales im Oktober 1968 (nachdem Reed die anderen Mitglieder 
              auf seine Seite gebracht hat) wird für ihn eine zentrale traumatische 
              Erfahrung. Dafür bekommt er aber am gleichen Tag einen Vertrag 
              von Columbia für zwei Alben und erhält dabei freie Hand 
              für die Verbindung zwischen Klassik und Rockmusik. Viele Verträge 
              und Plattenlabel werden folgen.  
              Fortan vergießt er sein Herzblut in den Soloarbeiten, produziert 
              heute Legendäres von The Stooges (1969), Nico (1971) oder Patti 
              Smith (1976) und Squeeze (1977), aber die wirklich beunruhigende 
              Energie konzentriert er in seine Liveauftritte als Sänger, 
              Gitarrist, Bassist und Pianist. Er gilt aufgrund seiner künstlerischen 
              Unbestechlichkeit als geistiger Führer. Sein erstes Album nimmt 
              er 1969 auf ("Vintage Violence"), es erscheint erst 1970 
              und zeigt sein gutes Händchen für bemerkenswert schöne 
              und eigenständige Melodien.  
              Es folgt eine Kollaboration mit dem Komponisten Terry Riley (geboren 
              1935), Riley spielt auf der Aufnahme Klavier, Orgel und Sopransaxophon, 
              das gemeinsame Werk heißt "Church of Anthrax" und 
              erscheint 1971. Riley ist wie Philip Glass und Steve Reich ein Propagandist 
              einer minimalistischen Komponiertechnik und Spielweise in der modernen 
              Avantgardemusik. Bekannt ist sein Stück In C (1970), in dem 
              er ein Ensemble aus Blasinstrumentalisten, Viola-, Marimba- und 
              Vibraphonspielern 53 musikalische Fragmente über einem gleich 
              bleibenden Pianopuls frei variieren lässt.  
              Seine Songs in dieser Zeit sind die besten, die er zu Papier bringt, 
              überirdische Perlen, viel eleganter als alles, was von Lou 
              Reed kommt: Christmas in Wales, Close Watch, Paris 1919, Hanky Panky 
              Nohow, Ship of Fools, Buffalo Ballet.... Songs aus dieser Zeit werden 
              auch von Künstlern gecovert. Seine Einspielungen hatten die 
              "Qualität Hitchcockscher Mysterien": "Church 
              of Anthrax" "vereint klassische Erinnerungen, aktuelle 
              Rock-Gegenwart, und elektronische Zukunft zu raffinierten Essays 
              musikalischer Universalität", "The Academy In Peril" 
              (1972) "arrangiert die musikalische Geschichte Englands als 
              konfusen Witz für Eingeweihte", "Paris 1919" 
              (1973) verzerrt "die gesamte europäische Hochkultur durch 
              eine dadaistisch-surrealistische Perspektive", "Fear" 
              (1974) schreckt als "Abenteuer-Trip in die Nachtschatten-Welt 
              eines Vierziger-Jahre-Films der schwarzen Serie". 
               
              
            Andy 
              Warhol gestaltet das Cover der LP "The Academy in Peril" 
              (1972), dafür hat John Cale Warhol den Song "Days of Steam" 
              für dessen Film "Steam" zur Verfügung gestellt. 
              Für das Cover von "Honi Soit" (1981) liefert Warhol 
              die Idee. 
              Sonne scheint auch zu Beginn von Cales Solokarriere in Los Angeles 
              ab 1973, die er als Talentscout für Warner Bros. finanziell 
              fundieren kann. Hier trifft er die Studio-Elite der Westküste. 
              Kalifornien, das heisst auch für Cale schnelle Autos, schneller 
              Erfolg und schnelle Drogen. Privat tut sich jedoch bald ein weiterer 
              Abgrund auf - neben drogeninduzierter Nachlässigkeiten vor 
              allem in Form einer desaströsen Ehe mit einer Musikerin der 
              von Frank Zappa protegierten Frauenband GTO. Es folgen der Umzug 
              nach London, zwischen 1974 und 1975 drei gute, teilweise improvisierte, 
              jedoch nicht erfolgreiche Platten auf dem Island-Label ("Fear", 
              "Helen of Troy", "Slow Dazzle").  
              Während er sich die musikalischen Theorien aus dem klassischen 
              Avantgardebereich holt, nutzt er, wie ein rockender Antonin Artaud, 
              die Unmittelbarkeit des Populären. Ab einem bestimmten Punkt 
              hält er die Performance für das "Wichtigste, was 
              ich bis dahin getan habe." Die Initiation ist ein Auftritt 
              in England mit Kevin Ayers (Soft Machine), Nico und dem exaltierten 
              Roxy Music-Keyboarder Brian Eno, veröffentlicht unter dem Datum 
              "June 1 1974", darauf Cales unvermeidliches, zum Standard 
              gewordene Fassung von "Heartbreak Hotel" mit dem verzweifelten 
              Gebrüll am Ende. Eno ist auf einigen Cale-Alben zwischen 1974 
              und 1989 vertreten und spielt mit Cale live auf der Bühne. 
              Cale erscheint dafür auf zwei Alben von Eno. 
               
              Konzerte mit wechselnden Bandmitgliedern, ein paar verwüstete 
              Bekanntschaften, und Cale kehrt 1975 ausgebrannt zurück nach 
              New York. Krieg, Aggression, Zerstörung werden seine bevorzugten 
              Metaphern. Das Publikum zu überrumpeln und zu konfrontieren, 
              wird zur Therapie für seine Zerstörungswut, die sich im 
              wirklichen Leben meist gegen ihn selbst richtet. Berüchtigt 
              ist Cale jedoch mehr für die symbolischen Attacken aufs Publikum: 
              vor allem für Verdunkelungsmanöver, für die gewalttätige 
              Aura der Eishockeymaske etwa, die er bei Konzerten trägt, für 
              das öffentlich ins Auditorium geköpfte Huhn in Croydon, 
              1976 (das jedoch schon vorher getötet wurde), mit dem er selbst 
              die anwesenden Punks schockierte. "Kein Mitleid mit dem Huhn", 
              sagt er heute.  
               
              "Eine Produktion", schreibt Cale, "ist erst komplett, 
              wenn man sie auf Tour bringt und auf ein Publikum loslässt." 
              Solcherlei Apodiktik, mit der er sich auch immer wieder seiner Rolle 
              in den verschiedenen Partnerschaften versichert, zielt natürlich 
              auch auf den "geschmacklosen Velvet-Kult", der den Blick 
              auf seine eigene Musik verstellt.  
              Zwischen 1976 und 1980 erscheinen außer "Sabotage Live" 
              (unveröffentlichtes Livematerial aus dieser Zeit) und einer 
              EP mit drei Stücken, keine Aufnahmen, nur eine, nicht von Cale 
              selbst verantwortete, Zusammenstellung namens "Guts", 
              die einen Überblick des Schaffens der Siebzigerjahre gibt. 
              "Honi Soit" aus dem Jahr 1981 kommt wieder frisch daher, 
              in Rockbandbesetzung. Cale scheint die Errungenschaften der letzten 
              Jahre (Punk) zu filtern, und vermischt sie mit Rock und New Wave. 
              Riverbank ist wieder einer dieser klassischen Cale-Balladen für 
              die Ewigkeit, Bestandteil seiner Soloabende.  
              "Music For A New Society" (1982), überwiegend solo 
              aufgenommen, paralysiert als "Meisterwerk zum Puls-Aufschlitzen". 
              "Music for a new Society" wird das am meisten gelobte 
              Soloalbum bis dahin, ein kommerzieller Erfolg stellt sich jedoch 
              wie bei den Vorgängern nicht ein. "Music for a New Society" 
              ist freudianisch. Quälend ist das richtige Wort. Alle Figuren 
              in den Liedern haben etwas verloren. Unglücklicherweise endet 
              es für die Hauptfiguren immer in der Isolation. Die Stücke 
              zu singen war für mich wie Method Acting."  
               
              "Caribbean Sunset" (1984), mit neuer Band und leider ein 
              vollkommener Flop, gefolgt vom zweiten Live-Album "Cale Comes 
              Alive" im gleichen Jahr, sitzt "wie die Pistole auf der 
              Brust", "Artificial Intelligence" (1985) überraschte 
              als "Werk eines Humanisten mit der Freude am Skizzieren von 
              Miniaturen." Cale sah sich in seinem Metier fehl am Platz: 
              "Ich habe im Rock ´n´ Roll nichts verloren. Ich 
              muß immer wieder darauf hinweisen, daß ich ein klassischer 
              Komponist bin, der seine musikalische Persönlichkeit damit 
              verludert, im Rock`n`Roll zu dilettieren." Sollte es eine Rückkehr 
              zur Klassik geben, "dann möchte ich wie Schostakowitsch 
              dastehen. Wenn die Zukunft der klassischen Musik jedoch in den Händen 
              von John Cale liegt, dann gnade uns Gott." John Cales Musik 
              lebt vom Nebeneinander E-musikalischer Avantgarde und Popmusik. 
              Sein Werk ist geprägt von Motiven des Kunstlieds, orchestralen 
              Collagen, Film- und Balettmusiken und kathartischen Rock-Zornesorgien. 
              Keiner weiß, was Cale auf dem nächsten Album macht und 
              ist dann immer wieder überrascht. Durch diesen Zick-Zack-Kurs 
              wird viel über den Mensch "Cale" ausgesagt: Innerlich 
              zerrissen, kaum interessiert an Erfolg und Kontinuität, und 
               
              Dann geht die Leber kaputt, seine eigene und auch die von Lou Reed, 
              und es sterben die Leute: sein Vater, der in der Autobiographie 
              "eine leere Seite" bleibt, schon 1983, Warhol (1987), 
              Nico (1988), die Mutter (1990). 
              Mitte der Achtzigerjahre scheint ihn die Geburt seiner Tochter Eden 
              zu retten, auch nach der wieder unvermeidlichen Trennung von deren 
              Mutter Risé. Er macht eine Entziehungskur, treibt besessen 
              Sport, um seinen Körper jung zu halten, freut sich an Designerzwirn 
              und stürzt sich in die Arbeit. Auch die verkorkste Velvet Underground-Reunion 
              wirft ihn nicht nachhaltig aus der Bahn. "Ich habe im Moment 
              die positivste und erfolgreichste Zeit meines Lebens", schreibt 
              er. Er möchte dem Rockzirkus den Rücken kehren: "Ich 
              habe versucht, ein Rockstar zu sein; daran bin ich nicht mehr interessiert. 
              Glücklicherweise." "Gott weiß, warum ich nicht 
              tun kann, was Brian Eno oder Lou Reed machen; und sie nicht das, 
              was ich mache."  
               
              1989 kommt die zusammen mit Brian Eno produzierte "Words for 
              the Dying" mit dem viersätzigen symphonischen "Falkland 
              Suite" mit Texten von Dylan Thomas heraus. Die Zusammenarbeit 
              endet 1990 nach dem gemeinsamen Popalbum "Wrong Way up", 
              auf dem sich auch das eingängige Spinning Away befindet. Dieser 
              Song wurde fast unverändert von der Gruppe Sugar Ray aufgenommen 
              und im Jahr 2000 mit dem Soundtrack zum Film "The Beach" 
              mit Di Caprio zum Hit gemacht. 
              Die Neunzigerjahre bringen zunächst einen kreativen Schub (Songs 
              for Drella, Auftritte, Zusammenstellung von Samplern, die sechswöchige 
              Velvet Underground-Reunion mit Europa-Tour im Juni und Juli 1993 
              mit Live-CD und Filmmusiken für französische Underground-Filme). 
              Nach der Velvet-Tour ist dann aber endgültig die Luft aus der 
              langjährigen Freundschaft und Kollaboration Cale/Reed. Eine 
              US-Tour, ein Album und ein MTV-Unplugged-Album hätten folgen 
              sollen, Reed will Produktion und Management an sich reißen 
              und sieht den Rest der Band als pure Begleitung. Sterling Morrison 
              stirbt 1995, ihm ist die Autobiographie gewidmet. Immerhin ist die 
              mediokre Livedokumentation, zusammengesetzt aus drei Konzerten in 
              Paris, eine vollständig zu nennende Velvet Underground-Bühnen-Werkschau 
              mit John Cale an Viola, Bass und Keyboards mit einer Auswahl an 
              Songs, wie sie wohl 26 Jahre früher auf der Bühne gespielt 
              wurden, jedoch auch solche, die erst nach der Cale-Zeit entstanden. 
               
              1996 hat der "Rockstar" mit "Walking on Locusts" 
              nach langer Zeit wieder ein poppiges Rockalbum geschaffen, ein eingängiges 
              Album mit potentiellen Hits (z.B. Dancing Underwater), sehr homogen, 
              auch mit countryhaftem Charakter durch Steelguitar oder Weltmusikanklängen. 
              Fast klingt er wie die Talking Heads in ihrer Endphase, und David 
              Byrne spielt bei einem Stück tatsächlich Gitarre und ist 
              Koautor. Die Streichersoli- und Begleitungen stammen vom Soldier 
              String Quartet. 
              Der walisische Eigenbrötler schuf die Musik zum multimedialen 
              Spektakel "Life Underwater" und Songs zu den Filmen "Basquiat", 
              "Eat/Kiss", "I shot Andy Warhol", "American 
              Psycho" und auch wieder den Ton für weitere französische 
              Filme. Im Mai 2000 wurde er Ehrendoktor der belgischen Universität 
              Antwerpen. 
              Eine 1992 erschienene Aufnahme eines Soloauftritts mit Gitarre und 
              Klavier und einem gewaltigen Überblick über sein Songschaffen 
              nennt er "Fragments of a Rainy Season". In ihrem Lauf 
              durch die Jahrzehnte wirkt sie wie eine autobiografische Herbstreise. 
              "What's Welsh for Zen" funktioniert ähnlich, eben 
              nicht nur gelebt, sondern auch komponiert. In der Einleitung heisst 
              es: "Each piece in the book in a sense might be like a song 
              in that its short, sweet, satisfying, amusing, informative and cool 
              (and hip)." 
              Das Buch ist keine Abrechnung und auch kein Klatschbuch. Zu heftig 
              ist die Selbstkritik, zu düster sind meist die Skandale um 
              Sex, Drogen und andere Exzesse. "Während ich das Buch 
              schreibe, werde ich trauriger und trauriger. Ich finde keine Selbsterkenntnis, 
              nicht die geringste Selbstachtung und keine Vision", heisst 
              es einmal in einer Passage zu den Achtzigerjahren. Auch in seinem 
              Buch ist Cale wie in den Songs ein guter Erzähler, der sich 
              der Stimmungen, die er vermittelt, sicher ist.  
               
              Im Juni und Juli 2003 geht Cale tatsächlich wieder mit einer 
              (jungen) Rockband auf Tour und kommt auch nach Deutschland. Ende 
              Mai 2003 erscheint als Vorgeschmack zunächst eine Mini-CD "Five 
              Tracks" (mit lediglich fünf neuen Stücken eine Vorsichtmaßnahme 
              des neuen Labels, die gute, alte Tante EMI?) Nein, im Herbst 2003 
              folgt eine komplette CD, "Hobo Sapiens", die wie "Five 
              Tracks" von Cales elektronischen Samples lebt. Es ist auch 
              endlich wieder die Viola, die in den Neunzigerjahren oft im Koffer 
              bleiben musst, zu hören, auch eine elektrische. Nur zwei Jahre 
              später wird "Black Acetate" nachgelegt, eine Anspielung 
              auf alte Plattenpressungen auf schwarzem Azetat, vielleicht aber 
              auch auf den "schwarzen", modernen "Dance-Sound". 
              Die Band wurde jedenfalls ausgewechselt, es ist diesmal sehr rockig 
              und groovig, und unter den Gitarren befinden sich auch Cales sechs 
              Saiten, auf die er eindrischt. 2007 erscheint mit "Circus Live" 
              eine Rückschau auf die jüngsten Auftritte. 
              
                
                
             
            Wie 
              spielt Cale Bratsche? 
            Cales 
              Bratschenspiel ist nicht lässt sich in mehrere unterschiedliche 
              Stile aufteilen: Als Beispiel für sein Bratschenspiel bei Velvet 
              Underground können Heroin (Lou Reed) sowie der Song The Black 
              Angel`s Death Song (Cale/Reed), beide vom ersten Album und beide 
              Beispiel für den typischen eintönigen, minimalistischen 
              "Bordunstil", dienen. Bei Heroin mündet die repetative 
              Spielweise jedoch in ein wüstes Solo, sehr ungewöhnlich 
              und aufwühlend für die Zeit, wie alles bei Velvet Underground. 
              Oft wurde auch von "elektronische Splitterbomben" geredet, 
              die Cale bei Velvet Underground-Konzerten abgeworfen hat. Wall, 
              ein Violasolo (kommt von den Aufnahmen zum ersten Soloalbum (Vintage 
              Violence) und kam erst bei der Neuauflage auf die CD, steht noch 
              für Cales avantgardistischen, minimalistischen Stil. Später 
              übernimmt die Bratsche auch mal die Melodiestimme (siehe Days 
              of Steam vom Instrumentalalbum "The Academy in Peril"). 
              The Streets of Laredo vom Album "Honi Soit" ist eine ungewöhnliche 
              Version eines amerikanischen traditionals, mit schöner melancholischer 
              Soloviola. Daneben gibt es kurze Soli und viele Bratschenstimmen, 
              die eher konventionell daherkommen und das Stück durchgehend 
              begleiten (z.B. Stephanie Says, Sylvia Said). Kunstliedhaft wurde 
              es, als er 1970 mit Nico an "Desertshore" arbeitete, er 
              arrangierte die Instrumente um Nicos Gesang und Harmonium herum. 
              "Afraid" wirkt mit Gesang, Klavier und Bratsche fast wie 
              aus einem vergangenen Jahrhundert.  
              Von 1973 bis 1989 rückt die Bratsche bei Cale eher in den Hintergrund. 
              Gitarre, Baß und Keyboards sind seine häufigsten Begleiter. 
              Violabegleitungen von Cale hört man überwiegend auf Werken 
              anderer Künstler. Erst 1990, mit den "Songs for Drella", 
              die auch an alte Zeiten erinnern, wird Cale nostalgisch und setzt 
              die Bratsche viermal, mit vielen Reminiszenzen an den Spielstil 
              bei Velvet Underground ein. Natürlich ist die Bratsche auch 
              beim Velvet Underground-Revival 1993 dabei. Auf den Alben "Hobo 
              Sapiens" (2003) und "Black Acetate" (2005) wird sie 
              öfter eingesetzt. Live setzt er (die elektrische) Viola leider 
              nur bei Venus in Furs ein, seine Bühnenhommage an Nico.  
            Die 
              folgenden zwei Aufstellungen sollen die Spuren, die Cale mit seiner 
              Bratsche bei Velvet Underground, bei seinen Soloalben und bei anderen 
              Künstlern hinterlassen hat, dokumentieren. Danach folgt eine 
              vollständige Diskographie. 
            Sven-Martin 
              Nielsen - März 2007 
              
            John 
              Cales Viola auf den Alben von Velvet Underground und seinen Soloalben 
            Album 
              Jahr 
              Stücke 
              Bemerkungen 
               
              The Velvet Underground & Nico 
              1967 
              Sunday Morning, Venus in Furs, Heroin, The Black Angel`s Death Song 
              Mit Velvet Underground 
               
              White Light/White Heat 
              1968 
              Lady Godiva`s Operation, Here She Comes Now 
              Mit Velvet Underground 
               
              VU  
              1984 
              Stephanie Says 
              Mit Velvet Underground, später veröffentlichtes Stück 
               
              Another View 
              1986 
              Hey Mr. Rain (Version I und II) 
              Mit Velvet Underground, später veröffentlichte Stücke 
               
              Live MCMXCIII 
              1993 
              Venus in Furs, Hey Mr. Rain, Black Angel´s Death Song, Heroin, 
              Pale Blue Eyes 
              Mit Velvet Underground  
               
              Vintage Violence 
              1970 
              Gideon´s Bible, Wall (Outtake) 
              Wall befindet sich auf der CD-Version 
               
              Church of Anthrax (mit Terry Riley) 
              1971 
              Church of Anthrax 
               
              The Academy in Peril 
              1972 
              The Philosopher, Legs Harry at Television Centre (Violaduett), Days 
              of Steam, King Harry 
               
              Paris 1919 
              1973 
              Hanky Panky Nohow 
               
              Paris 1919 (Remaster-CD) 
              1973/ 
            2006 
              Hanky Panky Nohow, Hanky Panky Nohow (Drone Mix) 
              CD mit Bonustiteln 
               
            Caged 
              Heat (Soundtrack) 
              1974 
              Soundtrack besteht aus improvisierter Violastimme mit Gitarren- 
              und Mundharmonikabegleitung 
              Soundtrack zum Film von Roger Corman, als Bootleg veröffentlicht 
               
              Fear 
              1974 
              Barracuda 
               
              The Man Who Couldn`t Afford to Orgy (Single) 
              1974 
              Sylvia Said (B-Seite) 
              Findet sich auch auf der 2-CD-Box The Island Years 
               
              June 1st 1974 (mit Kevin Ayers, Brian Eno und Nico) 
              1974 
              Two Goes into Four (Gesang: Kevin Ayers), Driving Me Backwards (Gesang: 
              Brian Eno) 
              Songs von Kevin Ayers bzw. Brian Eno 
               
              Animal Justice (EP) 
              1977 
              Memphis 
              Chuck-Berry-Song 
               
              Sabotage (Live) 
              1979 
              Only Time Will Tell 
              Gesang: Deerfrance 
               
              Honi Soit 
              1981 
              Streets of Laredo 
              Amerikanischer Traditional-Song 
               
              Music for a new Society 
              1982 
              Chinese Envoy 
               
              Carribean Sunset 
              1984 
              Carribean Sunset 
               
              John Cale Comes Alive (Live) 
              1984 
              Never Give up on You 
              Kurzes Solo, Studioaufnahme 
               
              Even Cowgirls Get The Blues 
              1987 
              Dance of the Seven Veils 
              Livealbum 1978/79 
               
              Songs for Drella (mit Lou Reed) 
              1990 
              Style it Takes, Images, A Dream, Hello it`s Me 
               
              Wrong Way Up (mit Brian Eno) 
              1990 
              Cordoba, Spinning away 
               
              Paris S'Eveille 
              1991 
              Antarctica Starts Here 
              Neuaufnahme des Stückes von 1973 
               
              Last Day on Earth (mit Bob Neuwirth) 
              1994 
              Pastoral Angst, Instrumental 
               
              Dream Interpretation: Inside the Dream Syndicate Vol. II 
              2001 
              Dream Interpretation, A Midnight Rain of Green Wrens at the World`s 
              Tallest Building 
              Mit Tony Conrad (zwischen 1962 und 1964 aufgenommen) 
               
              Stainless Gamelan: Inside the Dream Syndicate Vol. III 
              2001 
              At About this Time Mozart was Dead And Joseph Conrad Was Sailing 
              the Seven Seas Learning English, Big Apple Express 
              Mit Sterling Morrison (1967) bzw. solo (1965) mit Tape 
               
              Five Tracks 
              2003 
              Verses, Chumps of Dumpty (we all are) 
              Mini-CD 
               
              Hobo Sapiens 
              2003 
              Set Me Free, Look Horizon, Magritte, Caravan 
              Set Me Free ist ein Hidden Track und eine Neuaufnahme 
              eines Stückes von 1996 
               
              Le Bataclan `72 (mit Nico und Lou Reed) 
              2003 
              The Black Angel`s Death Song, Heroin, No One is There, Frozen Warnings, 
              Pale Blue Eyes 
              Liveaufnahme aus dem Jahr 1972 
               
              Black Acetate 
              2005 
              Satisfied, Mailman (TheLyingSong) 
               
              Circus Live 
              2007 
              Venus in Furs 
            John 
              Cales Viola auf den Alben anderer Künstler 
            Künstler 
              Album 
              Jahr 
              Stücke 
              Bemerkungen 
               
              Nico 
              Chelsea Girl 
              1966 
              It Was a Pleasure Then 
              Acht Minuten lang! 
               
              Nico 
              Marble Index 
              1969 
              No One is There, Julius Caesar (Momento Hodie), Frozen Warnings, 
              Evening of Light 
               
              Nico 
              Desertshore 
              1970 
              Abschied, Afraid, All That is My Own 
               
              Earth Opera 
              The Great American Eagle Tragedy 
              1969 
              The Great American Eagle Tragedy 
               
              The Stooges 
              The Stooges 
              1969 
              We Will Fall 
              Über 10 Minuten lang! 
               
              Nick Drake 
              Bryter Layter 
              1970 
              Fly 
               
              Glass Harp 
              Glass Harp 
              1970 
              Stücke nicht bekannt 
               
              Mike Heron 
              Smiling Men with Bad Reputations  
              1971 
              Warm Heart Pastry 
               
              Tax Free 
              Tax Free 
              1971 
              Back By the Quinnipiac, All along the Shadowed Quay 
               
              Geoff Muldaur 
              Having a Wonderful Time 
              1975 
              Higher and Higher 
               
              Brian Eno 
              Another Green World 
              1975 
              Sky Saw, Golden Hours 
               
              Brian Eno 
              Music for Films 
              1978 
              Patrolling Wire Borders 
               
              The Replacements 
              All Shook Down 
              1990 
              Sadly Beautiful 
               
              Maureen Tucker 
              I Spent a Week There the Other Night 
              1991 
              (And) Then He Kissed Me, I´m Not 
              Velvet Underground-Besetzung 
               
              Maids of Gravity 
              The First Second 
              1996 
              Stücke nicht bekannt 
               
              Jack Smith 
              Les Evening Gowns Damnes 
              1998 
              Cold Stary Night 
              Mit Tony Conrad (zwischen 1962 und 1964 aufgenommen) 
               
              Jack Smith 
              Silent Shadows on Cimaroc Island 
              1999 
              Silent Shadows on Cimaroc Island 
              Mit Tony Conrad (zwischen 1962 und 1964 aufgenommen) 
               
              The Dream Syndicate 
              Day of Niagara: Inside the Dream Syndicate Vol. I  
              2001 
              Ein zusammen-hängendes Stück, aufgenommen am 25. April 
              1965 
              Mit Tony Conrad, Angus McLise, La Monte Young und Marian Zazeela 
             
             Diskographie 
              (ohne Singles und Sampler, mit Label und Erscheinungsjahr) 
            · 
              "The Velvet Underground & Nico" (mit Velvet Underground, 
              Verve, 1967) 
              · "White 
              Light/White Heat" (mit Velvet Underground, Verve, 1968) 
              · "Vintage Violence" (Columbia, 1970)· "The 
              Church of Anthrax" (mit Terry Riley, Columbia, 1971)  
              · "The Academy in Peril" (Reprise, 1972)  
              · "Paris 1919" (Reprise, 1973 und 2006)  
              · "Fear" (Island, 1974) · "June 1 1974" 
              (mit Kevin Ayers, Brian Eno und Nico, Island, 1974) 
              · "Slow Dazzle" (Island, 1975)  
              · "Helen of Troy" (Island, 1975)  
              · "Sabotage Live" (Spy, 1979, Livealbum)  
              · "Honi Soit" (A&M, 1981)· "Music 
              for a New Society" (Ze, 1983) 
              · "Carribean Sunset" (Ze, 1984)· "John 
              Cale Comes Alive" (Ze, 1984) 
              · "VU" (mit Velvet Underground, Verve, 1984, unveröffentlichtes 
              Material) 
              · "Artificial Intelligence" (Beggars Banquet, 1985) 
               
              · "Another View" (mit Velvet Underground, Verve, 
              1986, unveröffentlichtes Material) 
              · "Words for the Dying" (Opal, 1989) 
              · "Wrong Way Up" (mit Brian Eno, Opal, 1990) 
              · "Songs for Drella" (mit Lou Reed, Sire, 1990) 
              · "Paris S'Eveille" (Les Disques du Crespuscules, 
              1991, Soundtrack, Ballettmusik und andere Stücke)  
              · "Even Cowgirls Get The Blues" (Special Stock, 
              1987, Liveaufnahmen 1978) 
              · "Fragments for a Rainy Season" (Hannibal, 1992, 
              Livealbum) 
              · "Cale Street" (Great Dane Records, 1992, Live 
              in Hamburg 1983) 
              · "Live MCMXCIII" (mit Velvet Underground, Columbia, 
              1993, Livealbum) 
              · "3 Solo Pieces for La naissance de L'Amour" (Les 
              Disques du Crespuscules, 1993, Soundtrack) 
              · "Last Day on Earth" (mit Bobby Neuwirth, MCA, 
              1994) 
              · "N'Oublier Pas Que Tu Vas Mourir" (Les Disques 
              du Crespuscules, 1995, Soundtrack) 
              · "Antartida" (Les Disques du Crespuscules, 1995, 
              Soundtrack)  
              · "Basquiat (Universal, 1996, Soundtrack)  
              · "Walking on Locusts" (Hannibal, 1996)  
              · "I Shot Andy Warhol" (TAG, 1996, Soundtrack) 
              · "Eat/Kiss" (Hannibal, 1997, Musik aus zwei Filmen 
              von Andy Warhol) 
              · "Nico/Dance Music" (Detour, 1998, Balletmusik) 
              · "Somewhere in The City" (Velvel, 1998, Soundtrack) 
               
              · "Le Vent De La Nuit" (Les Disques du Crespuscules, 
              Filmmusik, 1999)  
              · "The Unknown" (Les Disques du Crespuscules, Filmmusik, 
              1999) 
              · "Love Me" (Mercury France, 2000, Soundtrack) 
              · "Saint-Cyr" (Archipel 35/Virgin France, 2000, 
              Soundtrack)  
              · "Sun Blindness Music" (Table of Elements, 2000) 
              · "Days of Niagara, Inside the Dream Syndicate Vol. 
              I" (Table of Elements, 2001) 
              · "Dream Interpretation, Inside the Dream Syndicate 
              Vol. II" (Table of Elements, 2001 
              · "Stainless Gamelan, Inside the Dream Syndicate Vol. 
              III" (Table of Elements, 2001) 
              · "Five Tracks" (EMI, 2003, Mini-CD mit fünf 
              neuen Stücken) 
              · "Hobo Sapiens" (EMI, 2003)· "Le Bataclan 
              `72" (Alchemy, 2003) 
              · "Process" (Syntax, Soundtrack, 2004)· 
              "Black Acetate" (EMI, 2005) 
              · "Circus Live" (EMI, 2007) 
              
                
             
            Quellen 
               
              · Victor Bockris und Gerard Mangala: Up-Tight - The Story 
              of The Velvet Underground, Neuauflage, London 1996  
              · John Cale und Victor Bockris: What's Welsh for Zen?, London 
              1999 
              · Mark Ford: The style it takes, London Book of Reviews, 
              Vol. 21, No. 18, London 1999 
              · Barry Graves, Bernward Halbscheffel, Siegried Schmidt-Joos: 
              Das neue Rocklexikon, Hamburg 1998 
              · Frederick W. Harrison: West meets East - Or how the sitar 
              came to be heard in western pop music, Journal on Media Culture, 
              Ausgabe 4, April 2001 
              · Harald Klinke: The Velvet Underground Eine Untersuchung 
              des ästhetischen Einflusses Andy Warhols auf die Band, unveröffentliche 
              Seminararbeit an der Freien Universität Berlin, 1997  
              · Tim Mitchell: Sedition and Alchemy - A Biographie of John 
              Cale, London 2003 
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